Im Zuge der Modernisierung meiner Handys habe ich ein Smartphone Typ OPPO RENO 2 Z gekauft. Dem Trend entsprechend enthält dieses Smartphone fortschrittliche Fotografietechnik.
Für mich als Hobbyfotograf war/ist es interessant, das Vermögen des Smartphones hinsichtlich Fotografie mit meinen Kompaktkameras zu vergleichen.
Das Smartphone OPPO RENO 2 Z hat verschiedene Objektive. Wann welches Objektiv zum Einsatz kommt, entscheidet im wesentlichen das Gerät selbst.
Das Hauptobjektiv hat eine Brennweite von 4.73 mm und eine Blende 1.7, jeweils fest, also kein optisches Zoom, kein Abblenden…
Die Brennweite entspricht etwa Weitwinkel 25 mm Kleinbildformat.
Meine Kompaktkameras/Superzoomkameras und die Hauptkamera dieses Smartphones haben etwa einen gleich großen Chip, so daß der Vergleich übersichtlich wird.
Das Bildformat kann gewählt werden:
– Standard 4 : 3, 3 : 4, Auflösung 4000 X 3000, 3000 X 4000 px
– Vollbild Auflösung 4000 X 1840, 1840 X 4000 px
– hochauflösend 4 : 3, 3 : 4, Auflösung 8000 X 6000, 6000 X 8000 px
Die Hauptkamera des Smartphones kann also 48 Megapixel auflösen. Das ist sehr viel, aber es bezieht sich auf die Weitwinkeleinstellung.
Das Smartphone läßt vor der Aufnahme digitales Zoomen zu, allerdings bei der Einstellung hochauflösend nicht, d. h. die optische Auflösung entsprechend 48 Mpx ist die Grenze.
Bevor ich zu einigen Bildvergleichen komme noch eine Abschätzung zu den rechnerisch erreichbaren Auflösungen:
Weitwinkel entsprechend 25 mm KB 48 Mpx
Normal entsprechend 50 mm KB 12 Mpx
Tele entsprechend 100 mm KB 3 Mpx
Das Smartphone zeichnet zwar auch bei Tele entsprechend 50 mm KB (2x) , 125 mm KB (5x) und 250 mm KB (10x) mit 12 Mpx auf, aber eben digital.
Zum Vergleich die Panasonic TZ 91 bietet durchgängig von 24 bis 720 mm KB etwa 20 Mpx, und das optisch.
Nun zu Bildvergleichen:
Links werden die Aufnahmen mit dem Smartphone angeordnet, rechts die mit der Superzoomkamera. Es werden verschiedene Bilder in unterschiedlichen Gegenstandsweiten mit dem Smartphone aufgenommen, dann wird bei gleichen Gegenstandsweiten mit der Kamera die gleiche Bildgröße durch optisches Zoomen dargestellt.
Wegen der begrenzten Darstellbarkeit auf WordPress wird wieder mit Ausschnitten gearbeitet.
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Zur Beurteilung wird das Testbild jeweils ausgeschnitten und beurteilt.
Gegenstandsweite 1 m
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Gegenstandsweite 2 m
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Gegenstandsweite 4 m
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Gegenstandsweite 10 m
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Hier noch einmal das Original vom Smartphone, 8000×6000 Pixel, Gegenstandsweite 10 m:
Das Original hat bei normalem Betrachtungsabstand eine hervorragende Bildqualität. Beim Vergleich der Ausschnitte sieht man allerdings die Unterschiede, da kann das Smartphone mit seiner Festbrennweite von 25 mm KB mit den Telebrennweiten der TZ91 selbstverständlich nicht mithalten.
Das Smartphone OPPO RENO 2 Z macht im Weitwinkelbereich 25 mm entsprechend Kleinbild sehr gute Bilder.
Der Vergleich zeigt allerdings auch, daß optischer Zoom hier im Beispiel der Panasonic TZ91 durch digitalen Zoom des Smartphones nicht ausgeglichen werden kann.
Da das Format zum Abspeichern der Bilder wesentlich für die Qualität der Bilder ist, möchte ich nach längerer Praxis erneut darauf eingehen.
Ich hatte mich grundsätzlich dafür entschieden, das jpg-Format zu verwenden und dieses über Lightroom in das dng-Containerformat einzubetten, d. h. in der Regel das raw-Format nicht zu verwenden.
Diese meine Entscheidung möchte ich wieder einmal überprüfen.
Dazu habe ich ein Bild mit der Kamera Panasonic TZ 91 in höchster Auflösung aufgenommen, abgespeichert in der Kamera im jpg-Format höchste Qualität und im raw-Format.
Das Bild wurde mit meinen verschiedenen Möglichkeiten entwickelt:
– jpg der Kamera in höchster Qualität, Lightroom, eingebettet in dng
– raw der Kamera, über Adobe dng-Converter, gewandelt in dng
– raw der Kamera über Silkypix Developer Studio 8 SE …..– in tif, 8 bit …..– in tif, 16 bit …..– in jpg höchste Qualität ……..jeweils danach über Lightroom in dng
Auf Grund der begrenzten Darstellungsmöglichkeit hier in WordPress werden wieder Ausschnitte verwendet. Die Ausschnitte wurden aus den 200%-Ansichten (4k-Monitor, vgl. meinen Beitrag zu 100%-Ansichten) ausgeschnitten.
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Für die Kamera Panasonic TZ91 führen die hier aufgeführten raw-Konvertierungen zu vergleichbaren Ergebnissen. Das jpg-Format aus der Kamera schneidet etwas schwächer ab, reicht aber in der Regel aus.
Der Adobe dng-Converter führt zu einer recht regelmäßigen Strukturierung,
erfordert aber hinsichtlich Glättung dieser Strukturen etwas zusätzlichen Aufwand.
Bilder ggfs. anklicken, Grafik anzeigen, nach Wunsch zoomen.
Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Entscheidung, das jpg aus der Kamera in höchster Qualität zu verwenden
Da meine Themen zu raw- und jpg-Format recht häufig angeschaut werden und es im Netz dazu teils recht widersprüchliche Aussagen bzw. Behauptungen gibt, möchte ich dazu weiter ergänzen.
Da gibt es z. B. die Behauptung, das raw-Format würde gegenüber dem jpg-Format eine größere Dynamik bieten. Das ist falsch, Dynamik bedeutet in Analogie zur Musik, bei der hohe Dynamik großer Abstand zwischen laut und leise bedeutet, in der Fotografie der Abstand zwischen hell und dunkel, d. h. ein Bild, das zwischen sehr hell und sehr dunkel abbildet, hat eine hohe Dynamik.
Die mögliche Dynamik, um bei dem Begriff zu bleiben, ist bei den Formaten raw und jpg etwa gleich.
Der Unterschied zwischen den Formaten besteht in der Auflösung und natürlich darin, daß jpg verlustbehaftet ist, raw üblicherweise nicht.
Das jpg-Format löst mit RGB 8,8,8 bit also insgesamt 24 bit auf, raw-Formate lösen höher auf, z. B. RGB 12,12,12 bit, insgesamt 36 bit bis hin zu 14,14,14, möglicherweise noch höher.
24 bit Auflösung bedeutet 16.7 Millionen Unterscheidungen zwischen schwarz über die Farben und weiß. Das ist schon recht viel.
Aber nun dazu, daß das jpg-Format verlustbehaftet ist.
Das jpg-Format kann bzgl. der Verluste eingestellt werden, von gering bis hoch, in manchen Programmen werden auch Zahlen verwendet,
z. B. 1 für hohe Verluste, 12 für geringe Verluste, was das absolut bedeutet, ist mir nicht bekannt.
Vom Prinzip her arbeitet jpg ähnlich wie aus der Musik bekannte Kompressionsverfahren, z. B. mp3.
Man kann es etwa so verstehen, ein Pixel hat einen bestimmten Wert, das benachbarte Pixel hat einen anderen Wert. Wenn die Abweichung zwischen diesen Pixeln kleiner sind als es die Verlusteinstellung vorsieht, werden die beiden Pixel mit gleichem Wert gespeichert, obwohl sie nicht ganz gleich sind.
Das ist auch der Grund dafür, warum weiße oder schwarze Bilder trotz hoher Qualität zu jpg-Dateien sehr geringer Größe führen.
Es gilt also zu beurteilen, ob die auf diese Weise berechneten Pixel sich ausreichend gering unterscheiden, so daß die damit berechneten Bilder ausreichend aufgelöst dargestellt werden.
Selbstverständlich löst ein verlustloses raw-Format feiner auf als ein verlustbehaftetes jpg-Format, es geht deshalb darum, ob das jpg-Format ausreichend auflöst.
Meine Kameras Panasonic TZ91, Olympus SH2 und Sony RX100 gestatten die Einstellung, daß raw-Dateien und jpg-Dateien in hoher Qualität in der Kamera erzeugt werden. Darauf nehme ich dann auch Bezug, wenn ich zu Beispielen komme.
Scheinbar hat sich da in den letzten Jahren auch etwas getan, meine Sony RX100, schon etwas älter, erzeugt bei vergleichbaren Motiven jpg-Dateien von etwa 5 MB, die Panasonic TZ91 dagegen schon über 10 MB, obwohl sie weniger Pixel unterstützt.
Die raw-Dateien können auf verschiedene Art und Weise in übliche Dateiformate konvertiert werden, vgl. meine Ausführungen dazu.
Trotzdem möchte ich hier noch einmal ausdrücklich auf das von Panasonic mitgelieferte Programm Silkypix verweisen. Mit diesem Programm können die raw-Dateien der Panasonic TZ91 konvertiert werden, entweder man wählt tif mit 16,16,16 bit Auflösung, wenn man der Meinung ist, es muß das raw-Format voll ausgenutzt werden (führt allerdings zu sehr großen Dateien, hier über 100 MB), oder man wählt jpg. Da hat man Möglichkeiten, die zu sehr gering verlustbehafteten Bildern führen.
Soviel noch einmal zusammengefaßt und ergänzt.
Jetzt geht es um Beispielbilder, an Hand derer versucht wird, den Unterschied zwischen raw und jpg sichtbar zu machen.
Verglichen werden Bilder in raw und jpg in hoher Qualität, so wie sie aus den Kameras kommen. Da ich grundsätzlich mit dng arbeite, werden beide Formate jeweils in das non destructive Dateiformat dng gewandelt.
Die raw-Dateien werden mit dem Adobe-dng-Converter konvertiert.
Die jpg-Dateien werden über Adobe Lightroom in dng konvertiert.
Die Bilder werden in Lightroom nachbearbeitet, meinen Vorstellungen entsprechend angeglichen. Es geht hier aber nicht um den letzten Schliff, nur um das Prinzipielle.
Dann wird verglichen. Beim Vergleichen muß berücksichtigt werden, daß die Darstellung hier im Netz begrenzt ist, d. h. es wird wieder mit Ausschnitten gearbeitet. Diese Ausschnitte sind Teil der zu beurteilenden Bilder, die Darstellung erfolgt weitgehend ohne Verluste (png-Format).
Zunächst Ablichtungen des Testbildes, Ausdruck A4-Format.
…………………….. Da WordPress nur Dateien bis 2 MB hochladen kann, können die Gesamtbilder hier nicht genau verglichen werden. Zum genauen Vergleich werden Ausschnitte in dem verlustlosen Format (png) gezeigt. Die Vergrößerung der Ausschnitte beträgt etwa 200 % (4k-Bildschirm).
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Trotzderstarken Vergrößerung der Ausschnitte sind die Unterschiede, die ich erkennen kann, gering.
In der Normalansicht und bei entsprechendem Betrachtungsabstand (Abstand etwa Bilddiagonale) erkenneich keine Unterschiede.
Jetzt die Ergebnisse mit der Olympus SH2.
…………………………. Nun noch Ergebnisse mit der Sony RX100
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Man muß schon sehr genau hinschauen, um die geringen Unterschiede im Ausschnitt zu erkennen.
Jetzt noch einige Bilder zum Kirchturm der Lutherkirche in Radebeul Ost.
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……………………… Den raw-Ausschnitt hätte ich etwas mehr schärfen sollen.
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Abschließend noch einige Aufnahmen zu einer Blume im Winter.
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Zuletzt noch eine Aufnahme mit der Canon SX700, nur in jpg, die Kamera unterstützt kein raw-Format.
……
Für die hier angeführten Motive sind die Unterschiede zwischen jpg- und raw-Format gering, d. h. das jpg-Format in hoher Qualität löst ausreichend auf.
Für Motive mit geringer Dynamik, d. h. mit wenig Unterschied zwischen hellen und dunklen Tonwerten, hat das raw-Format sicher Vorteile.
Wenn die Lichtstrahlen beim Fotografieren vom Objekt durch die Optik auf den Chip gelangen, werden sie an der Kante der Blende beeinflußt.
Während der größte Teil der Lichtstrahlen abseits der Kanten geradlinig ohne Ablenkung auf den Chip gelangt und bei richtiger Fokussierung für das scharfe Bild sorgt, wird ein kleiner Teil des Lichtes an der Kante etwas abgelenkt. Dieser Teil des Lichtes, der für die Abbildung es Objektes auf dem Chip unerwünscht ist, sorgt für eine gewisse Unschärfe, genannt Beugungsunschärfe.
Da die Beugung an Kanten erfolgt, ist die Beugung um so stärker, je mehr Kante eine Fläche hat. Bei der kreisförmigen Blende ist die Kante bezogen auf die Fläche dem Durchmesser der Blende umgekehrt proportional, d. h. je kleiner der Durchmesser der Blende desto größer die Beugung.
Und es gibt keine Abhängigkeit von der Brennweite.
Hier möchte ich ein Bild einfügen, daß keinen oder besser gesagt nur einen sehr geringen Bezug zum Thema hat, denn Beugung ist überall und immer.
Beugung des Lichtes ist ein seit vielen Jahren bekannter und in der Fachliteratur ausführlich beschriebener physikalischer Effekt.
Bei der Beugung an den fotografischen ringförmigen Blenden bilden sich unerwünschte Ringe um die Lichtstrahlen, so daß der Lichtstrahl trotz einwandfreier Fokussierung auf dem Chip nicht punktförmig abbildet. Diese störenden Ringe werden Beugungsscheiben genannt.
Es wird von Beugungsscheiben gesprochen in einer gewissen Analogie zu den durch unzureichende Fokussierung statt der Punkte entstehenden Zerstreuungskreise, obwohl Art und Entstehung der Beugungsscheiben und der Zerstreuungskreise völlig unterschiedlich sind.
In der Literatur wird folgende zugeschnittene Größengleichung als Näherung für die Berechnung des Durchmessers d der Beugungsscheiben angegeben:
d [ mikrometer ] = 1.35 * Bl mit Bl für die Blende ………..gilt für sichtbares Licht mittlerer Wellenlänge
Für die Stärke des Einflusses der Beugungsscheiben auf die
Bildschärfe ist das Verhältnis der Größe der Beugungsscheiben zur Pixelgröße maßgebend. Je größer die Beugungsscheiben bezogen auf die Pixel sind, desto mehr Unschärfe entsteht durch Beugung.
Je größer die Pixel, desto geringer der Einfluß durch Beugung.
Bei der Beugung sind Kleinbildkameras gegenüber Kompaktkameras im Vorteil, weil die Pixel bei Kleinbildkameras größer sind.
Nun noch etwas zum quantitativen Einfluß der Beugung.
Für die Größe der Pixel wird der Begriff Pixelpitch pp verwendet, entspricht etwa der Größe der Pixel.
Zur Veranschaulichung wird wieder mit verschiedenen Kameras verglichen.
……………………..Kleinbildkamera Sony RX100 Superzooomkamera ……………………..Nikon D750
Pixelpitch pp 6 μm 2.4μm 1.4 μm
Durchmesser d der 29.7/2.7 μm 14.9/2.4 μm 8.6/10.8/4.4 μm
Beugungsscheibe
bei Blende 22/2 11/1.8 6.4/8/3.3
d / pp 4.9/0.45 6.2/1 6.1/7.7/3
Das Verhältnis Beugungsscheibendurchmesser zu Pixelpitch zeigt deutlich die Unterschiede auf, sagt aber noch nichts aus zu den tatsächlichen Werten hinsichtlich Unschärfe.
In der Literatur weichen die Angaben dazu untereinander stark ab, je nach dem wie die Schärfe/Unschärfe definiert wird.
Zur Beurteilung der Bildschärfe verwende ich wieder die oben angegebene Analogie zur Unschärfe durch Streuung, d. h. es wird angenommen, daß bei einem Verhältnis (vgl. auch meine Beiträge zu Schärfentiefe)
Chipabmessungen zu Beugungsscheibendurchmesser ≥ 1500
ausreichend Bildschärfe herrscht.
Das ergibt für die Kameras
…………………….Kleinbildkamera Sony RX100 Superzooomkamera …………………….Nikon D750
Chipdiagonale D 43 mm 15.9 mm 7.7 mm
Durchmesser d 29.7/2.7 in μm 14.9/2.4 in μm 8.6/10.8/4.4 in μm
der Beugungsscheibe
bei Blende 22/2 11/1.8 6.4/8/3.3
D / d 1448/15926 1067/6625 895/713/1750
Wenn man das Ergebnis D/d betrachtet, erkennt man, daß bei der Kleinbildkamera Beugung praktisch kein Problem darstellt, selbst wenn extrem abgeblendet wird.
Bei den Superzoomkameras dagegen fängt der störende Einfluß der Beugung schon fast bei Weitwinkel und Offenblende an.
Meine praktische Erfahrung ist allerdings, daß der Einfluß der Beugung auf die wahrnehmbare Bildschärfe anders als der Einfluß der Streuung ist, was ja auch physikalisch bedingt ist. Der Einfluß erscheint geringer.
Bei der Streuung spielt eine Rolle, ob es sich um Unschärfe in der Tiefe oder allgemein handelt. Normalerweise wird es sich um Unschärfe in der Tiefe handeln, also zu wenig Schärfentiefe. Dagegen kann man von vorn herein etwas tun, in dem man mehr abblendet.
Bei der Beugungsunschärfe erscheint alles unscharf, also insbesondere auch in der Tiefe. Dagegen kann man auch etwas tun, in dem man weniger abblendet, wenn das möglich ist.
Aus diesen gegenläufigen Abhängigkeiten der Bildschärfe von der Blende leitet sich ab, daß es eine optimale Blende gibt, bei der sich Bildunschärfe durch Streuung und Bildunschärfe durch Beugung die Waage halten.
Diese Blende wird förderliche Blende genannt.
Da sowohl die Bildunschärfe durch Streuung als auch die Bildunschärfe durch Beugung Definitionssache sind, ist an sich auch die förderliche Blende Definitionssache.
Jetzt noch der Versuch, die Abhängigkeiten etwas bildlich darzustellen.
Dafür verwende ich normalerweise Ausdrucke eines Testbildes bspw. auf A4-Format, die ich im Garten mit entsprechendem Abstand fotografiere und auswerte.
Im Winter behelfe ich mir auch mit dem 4k-Monitor im Hobbyraum, unterliege dabei allerdings Einschränkungen bzgl. Abstand, d. h. Tele ist problematisch.
…..
Ich danke Herrn Altmann, der mir die Verwendung seines Testbildes auf dieser Webseite gestattet.
Bei der Verwendung eines Monitors muß man beachten, daß die darzustellenden Details groß bezogen auf die Monitorauflösung sein sollten, damit es nicht zu Störungen durch die Pixel des Monitors kommt.
Außerdem sollte man bei Skalierungen darauf achten, daß mit 100% oder ganzzahligem Verhältnis dazu skaliert wird, also entweder 100%, 200% oder 50% usw., weil es sonst zu Fehlanzeigen kommen kann.
Die Beurteilung der Ergebnisse im Detail muß an Hand von Ausschnitten erfolgen, weil die Darstellung hier im Netz begrenzt ist.
Die hier aufgeführten Beispiele beziehen sich auf Aufnahmen eines A4-Ausdruckes des Testbildes.
Bei der Beurteilung der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, daß Beugung und Fokussierung überlagert Einfluß auf die Bildschärfe nehmen.
Die Auswertung erfolgt so, daß Bild- und Testbildgröße ins Verhältnis gesetzt werden. Außerdem wird ein Linienbereich im Testbild mit der Höhe des Testbildes ins Verhältnis gesetzt. Über die ermittelten Verhältnisse wird eine Liniendichte für das Linienbereich berechnet. Diese Werte werden jeweils dem Testbild und dem Ausschnitt mit dem Linienbereich zugeordnet. Angezeigt werden Ausschnitte zum Testbild und zum genannten Linienbereich. Die Linienbereiche werden verglichen.
Die Angabe zu den Linienpaaren bezieht sich auf die Bildhöhe.
Es wurden so die drei Superzoomkameras beurteilt, und es sei noch einmal ausdrücklich betont, es geht hier nur um den Einfluß der Beugung.
Da die Superzoomkameras diesbezüglich etwa gleich sind, wird hier beispielhaft hauptsächlich das Ergebnis der Canon gezeigt.
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………………………………………….. Hier noch Ausschnitte der Panasonic TZ91 zum Vergleich, die Ergebnisse sind etwas anders, was ich in meinem Beitrag „womit nehme ich meine Bilder auf“ schon beschrieben habe.
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Bei Blende 6.3, 1249 Lp ist nur noch grau zu erkennen, die Linien verschwimmen infolge der Beugung vollkommen.
Bei Blende 3.2, 1249 Lp sind noch deutliche Reste der Linien zu erkennen, selbst bei Blende 3.2, 1420 Lp sind noch Andeutungen der Linien zu erkennen.
Ich denke, daß damit der Einfluß der Beugung in Anhängigkeit von der Blende doch mit recht einfachen Mitteln veranschaulicht werden kann.
Um Unschärfe durch Beugung so gering wie möglich zu halten, sollte so wenig wie möglich abgeblendet werden.
Das gilt um so mehr, je kleiner der Chip der Kamera ist.
In meinem Beitrag Schärfentiefe habe ich die Zusammenhänge aufgeschrieben und interpretiert, Bildvergleiche kamen etwas zu kurz, möchte ich hiermit ergänzen.
In den Bereichen, wo die Fernpunkte noch endlich sind, gibt es eine Abhängigkeit von der Kameraart, zu der ich so noch keinen Bericht gefunden habe. Da ich das aber für bemerkenswert halte, möchte ich dazu berichten.
Wenn man mit einer Kleinbildkamera mit gleicher Schärfentiefe aufnehmen möchte wie mit einer Kompaktkamera, muß man sehr stark abblenden, so daß der Vorteil der Lichtstärke der Optik der Kleinbildkamera gegenüber der Kompaktkamera verloren geht.
Dazu zwei Oberflächen des im Beitrag Schärfentiefe angeführten Programmes zur Berechnung der Schärfentiefe.
…………..
Damit man die beispielhaften Werte für die Nah- und Fernpunkte bzw. die Schärfentiefe der Kompaktkamera mit der Kleinbildkamera erreicht, muß man bei der Kleinbildkamera sehr stark abblenden. Hier im Beispiel
statt Blende 4 bei der Kompaktkamera
………..Blende 22 bei der Kleinbildkamera.
Wenn man die Öffnungsdurchmesser d = f / Bl vergleicht,
…………Kompaktkamera d = 9 / 4 = 2.25 mm
…………Kleinbildkamera d = 50 / 22 = 2.27 mm
die Blendenöffnung ist gleich, d. h. für diese Situationen kommt der Lichtstärkevorteil der Optik der Kleinbildkamera nicht zum Tragen.
Die eingangs formulierte Behauptung präzisiert:
Wenn man mit einer Kleinbildkamera in den Bereichen, wo die
Fernpunkte endlich sind, mit gleicher Schärfentiefe aufnehmen
möchte wie mit einer Kompaktkamera, muß man sehr stark
abblenden, so daß der Vorteil der Lichtstärke der
Kleinbildkamera gegenüber der Kompaktkamera verloren geht.
Dazu einige Beispiele, schräg liegenden Maßstab fotografiert:
Kleinbildkamera Da ich selbst keine digitale Kleinbildkamera besitze, hat mir ein guter Bekannter ausgeholfen und hat mir mit einer Sony α 7III und Objektiv
Voigtländer 40/1.2 Beispielbilder aufgenommen.
Nur am Rande, es war gar nicht so einfach, Jemanden zu finden, der mir mit Vergleichsmaterial von einer Kleinbildkamera geholfen hat. Deshalb noch einmal der Dank nach München.
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Hier sieht man, wie stark bei diesem Objektiv und dieser Kamera bei Offenblende der Schärfentiefebereich eingeengt wird.
Für die weiteren Vergleiche wird oben das Bild mit der jeweiligen Kompaktkamera, bzgl. Brennweite angepaßt, und unten das Bild mit der Kleinbildkamera bzgl. Blende angepaßt, angeordnet.
Sony RX100, Brennweite äquivalent Kleinbild 40 mm, Blende 3.2
Es ist sehr deutlich zu erkennen, daß bei vergleichbaren Werten die Schärfentiefe bei der Kompaktkamera höher ist als bei der Kleinbildkamera.
Jetzt noch der Vergleich mit der Superzoomkamera Panasonic TZ91.
Ich habe für die Beispiele die Schärfentiefe berechnet und in der Bildunterschrift eingefügt. Als Schärfedefinition wurde N = 3000 verwendet.
Ich denke, diese bildlichen Erläuterungen und die Tendenz der Berechnung belegen die eingangs gemachte Feststellung.
Wenn man mit einer Kleinbildkamera in den Bereichen, wo die
Fernpunkte endlich sind, mit gleicher Schärfentiefe aufnehmen
möchte wie mit einer Kompaktkamera, muß man sehr stark
abblenden, so daß der Vorteil der Lichtstärke der
Kleinbildkamera gegenüber der Kompaktkamera verloren geht.
Obwohl es mit Vergleichen immer so eine Sache ist, möchte ich trotzdem Kompaktkameras und Kleinbildkameras mit Modelleisenbahn und Eisenbahn vergleichen, was bei der Eisenbahn der Maßstabsfaktor für die Modelle ist bspw. 1 : 87, ist bei den Kameras der Cropfaktor bspw. 1 : 5.7, d. h. die Kompaktkamera ist gewissermaßen ein Modell der Kleinbildkamera.
Die Schärfentiefe ist im entsprechenden Geltungsbereich proportional dem Cropfaktor.
Um das Thema weiter abzurunden, möchte ich noch kurz auf die hyperfokale Entfernung eingehen. Die hyperfokale Entfernung dh beschreibt, bei welcher Entfernung der Fokussierung die Fernpunkte unendlich werden.
Da die hyperfokale Entfernung umgekehrt proportional dem Cropfaktor ist, ergibt sich bzgl. der beispielhaft aufgeführten Kameras folgendes Bild:
Panasonic TZ91, f = 7.2 mm, Blende 3.8 ⇒ dh = 5.3 m Sony RX 100, f = 14.6 mm, Blende 3.2 ⇒ dh = 12.6 m Sony α7III, f = 40 mm, Blende 1.2 ⇒ dh = 93 m
d.h. wenn ich mit der Sony α7III auf 93 m fokussiere, liegt die Schärfentiefe bei 46.5 m bis unendlich, wenn ich bei der Sony RX100 auf 12.6 m fokussiere, liegt die Schärfentiefe bei 6.3 m bis unendlich und wenn ich bei der Panasonic TZ91 auf 5.3 m fokussiere, liegt die Schärfentiefe von 2.65 m bis unendlich.
Um die beispielhaften Werte für die TZ91 zu erreichen, müßte ich bei
der Sony RX100 auf Blende 8 abblenden, bei der Sony α7III auf knapp Blende 22 und der Lichtstärkevorteil wäre verloren.
Hier noch diese Gegenüberstellung:
……….
Für den Anwender bedeutet das, wenn er viel im Nahbereich fotografieren möchte, sollte er sich überlegen, ob er mit Kompaktkameras aufnimmt, denn Kompaktkameras erleichtern in diesem Bereich das Fotografieren wesentlich.
Da bei der Panasonic TZ91 die Raw-Ergebnisse zunächst nicht überzeugen konnten, habe ich zur Raw-Konvertierung einige Untersuchungen angestellt.
Da ich die Raw-Konvertierung raw in dng mit dem Adobe dng-Konverter mache, habe ich zunächst nach Alternativen gesucht. Meist bieten die Kameralieferanten dazu selbst etwas an, von Panasonic das Programm Silkypix Developer Studio 4.4 SE.
Das Programm ist ein Raw-Konverter, der zusätzlich zur Konvertierung relativ umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten anbietet, insbesondere zur Schärfung und zum Entrauschen.
Allerdings bietet das Programm als Ergebnisdateien nur jpg in außergewöhnlicher Vielfalt und tif an, d. h. nur destructive Formate.
Das ist für mich zwar zunächst ein Handycap, weil ich mit dem non destructiven Format dng arbeite, aber es ist bemerkenswert.
Das Programm sieht Vorgaben für bestimmte jpg-Varianten vor, die Ergebnisse bestechen durch geringes Rauschen und/oder hohe Schärfe.
Da ich normalerweise, siehe Beitrag raw oder jpg, mit jpg arbeite, vergleiche ich hier nur zwischen jpg.
Für Sonderanwendungen, bei denen raw günstiger ist, steht das tif-Format in 16 bit zur Verfügung. Darauf gehe ich hier aber nicht weiter ein.
Als Vergleichsbasis nehme ich die jpg-Dateien in höchster Qualität, so wie sie aus der Kamera kommen.
Das Programm Silkypix generiert aus den Raw-Dateien jpg-Dateien in unterschiedlicher Qualität, gekennzeichnet dadurch, daß einige Varianten bzgl. Dateigröße deutlich über die hinausgehen, die aus der Kamera kommen, und die sind schon verhältnismäßig groß.
Die Dateigrößen der jpg-Dateien für das Beispielbild sind:
……..raw ca. 20 bis 25 MB ……..dng über dng-Konverter ca. 20 bis 22 MB ……..jpg aus der Kamera ca. 10 MB ……..jpg aus Silkiypix ca. 20 MB
Da bei jpg die Dateigröße auch ein gewisses Maß für Auflösung ist, kann man davon ausgehen, daß man mit Silkypix noch etwas mehr herausholen kann. Insgesamt ist die Dateigröße der jpg-Dateien bemerkenswert.
Um den Vergleich abzurunden, habe ich noch versucht, Schärfe und Rauschen in Adobe Lightroom so wie mit Silkypix hinzubekommen, es ist möglich, aber recht aufwendig. Bei Silkypix geht das Ganze durch die verschiedenen Vorgaben sehr schnell und einfach. Bei Lightroom geht das aber auch schnell, wenn man sich verschiedene Vorgaben selbst macht.
Damit der Beitrag noch etwas aufgelockert wird, stelle ich zwei Bilder gegenüber, eines über dng-Konverter, siehe oben, das andere über Silkypix.
Nicht nur, weil die Darstellung hier in WordPress seine Grenzen hat, sondern auch weil die Unterschiede tatsächlich sehr gering sind, bleibe ich bei jpg aus der Kamera, aber wissend, was es da noch so gibt.
…………………
Der Vergleich der Raw-Konverter Silkypix und Adobe ergibt im Ergebnis praktisch keine Unterschiede, nur im Handling
Im 1. Teil meines Beitrages geht es darum, die Behauptung,
„Sowohl das raw-Format als auch das jpg-Format bilden das Bereichvöllig dunkel bis völlig hell gleich ab.“
möglichst anschaulich zu belegen.
Es geht in diesem Teil nicht um andere Unterschiede zwischen raw und jpg.
Im 2. Teil meines Beitrages geht es darum, ob die Auflösung 8,8,8 bit, die jpg bietet, ausreichend ist. Das Beispiel mit dem Mittelgrau soll zur Veranschaulichung dienen. Das ist etwas knapp gehalten.
Deshalb möchte ich dazu noch etwas ergänzen.
Ich habe sehr viele Versuche durchgeführt und bin zu dem beschriebenen Ergebnis gekommen.
In meinem Beitrag „In welchem Dateiformat nehme ich meine Bilder auf und wie speichere ich sie ab“ gehe ich darauf ein, dass ich auch jpg-Dateien in dng einbette und dann in Lightroom bearbeite.
Lightroom/dng bedeutet non destructiv, heißt alle Bearbeitungsschritte gehen vom Ausgangsbild aus und werden als Befehle abgespeichert und können auch wieder rückgängig gemacht werden, also hier auch bei jpg.
Bzgl. Helligkeit kann in Lightroom um +- 5 Lichtwerte korrigiert werden.
Noch ein Hinweis, die Dateigrößen sind bei dng/jpg und dng/raw sehr unterschiedlich, bspw. die hier verwendeten Originale:
⇒ jpg etwa 10 MB
⇒ raw etwa 20 MB
d. h. raw und jpg wird selbstverständlich unterschieden.
Ganz wesentlich ist, dass ich die Bilder versuche, richtig zu belichten, so dass dann bei der Nachbearbeitung nur geringe Helligkeitskorrekturen erforderlich sind. Die Korrekturwerte bewegen sich im Zehntel Lichtwertbereich.
Für Bilder, die aus welchen Gründen auch immer, stark fehlbelichtet, bspw. unterbelichtet, aufgenommen werden, stößt jpg bei der Korrektur an seine Grenzen, dort sollte dann mit raw gearbeitet werden, das für die eingeengten Bereiche wesentlich mehr Auflösung bietet.
Der folgende Vergleich soll dazu dienen, ein Gefühl dafür zu
bekommen, wie sich bei Unterbelichtung und Helligkeitskorrektur jpg und raw zueinander verhalten.
Im Beispiel werden die Bilder zunächst mit 3LW unterbelichtet und anschließend um +3LW korrigiert.
⇒ Keinerlei sonstige Bildbearbeitung
⇒ raw und jpg aus Kamera
⇒ jeweils in dng umgewandelt
⇒ in Lightroom jeweils um +3LW korrigiert.
…………………….
Das könnte man vielleicht gerade noch mit jpg machen.
Jetzt die Versuche mit 4 und 5 LW Unterbelichtung. +- 5LW ist die Grenze sowohl in der Kamera Panasonic TZ91 als auch in Lightroom 5.
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Es ist glaube ich deutlich zu erkennen, daß bei derartigen Unterbelichtungen das jpg-Format überfordert ist.
Bei meiner normalen Fotografie sind solch hohe Unterbelichtungen nicht üblich, Belichtungskorrekturen bewegen sich im Zehntelbereich.
Da hierbei die Unterschiede zwischen raw und jpg sehr gering sind, habe ich mich grundsätzlich für jpg entschieden.
Bei Ausnahmen, bspw. Belichtungsreihen, wähle ich allerdings raw.
Ich habe auf meiner Seite Fotografie schon etwas vorgegriffen bzgl. der Kameras, die ich verwende, es sind Kompaktkameras.
Die Superzoomkameras
Canon SX700 Olympus SH2 PanasonicTZ91
sind in ihrer Konzeption ähnlich, optisch werden Superzoomobjektive verwendet, technisch werden 1/1/(2/3)-Zoll-Chips verwendet.
Der Blendenbereich beträgt etwa 3 bei Weitwinkel bis reichlich 6 bei Tele.
Die Brennweite bei Weitwinkel beträgt etwa 4.5 mm, bei Tele 108 bis 135 mm.
Die Abmessungen der Chips sind 6,16 mm x 4,62 mm, d. h. der Cropfaktor beträgt etwa 5.8.
Die Sony RX100 verwendet optisch ein Zoomobjektiv, technisch einen
1 Zoll-Chip. Der Blendenbereich reicht von 1.8 bei Weitwinkel bis 4.9 bei Tele.
Die Brennweite bei Weitwinkel beträgt 10.4 mm, bei Tele 37.1 mm.
Die Abmessungen des Chips sind 13.2 mm x 8.8 mm, d. h. der Cropfaktor beträgt etwa 2.7.
Was man mit derartigen Kameras erreichen kann, aber auch wo die Grenzen sind, möchte ich im Folgenden versuchen zu umreisen.
Als Kleinbildkamera verwende ich zum Vergleichen ein Objektiv Brennweite 25 mm, Blende 2.
Entscheidend ist, daß jedes Pixel ausreichend Licht erhält, da spielt die Größe des Pixels keine wesentliche Rolle.
Ausreichend Licht pro Pixel kann zu guten Bildern führen, gleich ob bei Kompaktkameras oder Keinbildkameras.
Ausreichend Licht hängt von der Belichtungszeit, der Blende und der ISO-Empfindlichkeit ab.
Während Belichtungszeit und Blende für jede Kamera gleiche Bedeutung hat, kommen in der ISO-Empfindlichkeit die Unterschiede zum Ausdruck.
Größere Pixelabmessungen bedeuten tendenzmäßig, daß ausreichend rauscharme Bilder auch bei höheren ISO-Empfindlichkeiten möglich sind. Leider geben die Kamerahersteller für ihre Kameras nur an, welche ISO-Empfindlichkeiten einstellbar sind, nicht aber bis zu welchen Werten ausreichend gute Bilder gemacht werden können.
Bis zu welcher ISO-Empfindlichkeit eine Kamera noch ausreichend rauscharme Bilder aufnehmen kann, sollte man deshalb für jede Kamera selbst ausprobieren, denn dabei spielen die Ansprüche, die man stellt, auch eine Rolle.
Sehr hilfreich dafür sind Meßergebnisse, die digitalkamera.de zur Verfügung stellt.
Um eine Vorstellung zu haben, wieviel Licht die Kameras verhältnismäßig abbekommen, im Folgenden eine Abschätzung.
Dabei wird angenommen, daß die Empfindlichkeit pro Flächeneinheit unabhängig von der Chipgröße gleich ist.
Wieviel Licht aL bekommt ein Pixel ab:
aL ∼ (Brennweite / Blende)² / Anzahl der Pixel
für die Superzooms bei Weitwinkel (4.5/3)²/16 MP ∼ 0.14
für die Sony bei Weitwinkel (10.4/1.8)²/20 MP ∼ 1.67
zum Vergleich für die KBkamera (25/2)²/24 MP ∼ 6.5
Man kann sehen,
—–die Kleinbildkamera ist 6.5/0.14 = 46 mal lichtstärker —–als die Superzoomkameras
—–die Sony ist 12 mal lichtstärker als die Superzoomkameras
—–die Kleinbildkamera ist 4 mal lichtstärker als die Sony
Was ausreichend Licht für die Pixel bedeutet, hängt vom technisch/technologischen Stand unter Berücksichtigung der Bezahlbarkeit im Hinblick auf Serienproduktion ab.
Die technisch/technologische Entwicklung ist weit fortgeschritten, aber wahrscheinlich auch noch nicht abgeschlossen.
Es gibt Unterschiede zwischen den Superzoomkameras, auf die ich nicht im Einzelnen eingehen möchte. Nur so viel, wenn man die Grenzen für ausreichend Licht, sprich ISO-Empfindlichkeit, ermittelt hat oder kennt, sollte man diese Grenze nicht überschreiten. Das ist für die Superzoomkameras auf Grund ihrer Lichtschwäche besonders wichtig. Bei der Canon und bei der Panasonic kann man die Begrenzung wählen und fest einstellen. Ich fotografiere deshalb bei diesen Kameras in der Regel mit ISO-Automatik, begrenzt durch diesen ermittelten Wert.
Hier Aufnahmen mit der Olympus
Bei der Olympus gibt es diese Möglichkeit der ISO-Begrenzung nicht. Deshalb sollte man bei dieser Kamera besonders darauf achten, mit niedrigen ISO-Werten zu fotografieren. Wie die Bilder zeigen, ist die Aufnahme bei ISO 125 in Ordnung, bei ISO 3200 unbrauchbar, obwohl man sogar 6400 wählen kann.
Hier Beispielbilder von der Canon:
Bei der Canon kann man mit höheren ISO-Werten arbeiten, wenn man allerdings genau hinschaut, ist zu bemerken, daß bei ISO 1600 das geringe Rauschen mit Schärfeverlust erkauft wird.
Bei der Sony liege ich mit ISO 800 auf der sicheren Seite, man kann deutlich höhere ISO-Werte nutzen, sollte aber das Rauschen im Auge behalten.
Besuch der Gläsernen Manufaktur in Dresden ist sehr zu empfehlen.
Mit der Panasonic habe ich noch keine vergleichbaren Tests machen können, der Oleander war dann schon zu sehr verblüht. Deshalb ein Schnappschuß von einem Spaziergang, sehen, fragen, fotografieren.
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Man kann bei der Panasonic TZ91 mit höheren ISO-Werten arbeiten, dazu habe ich aber kein Beispielbild zur Hand. Es ist zu beachten, daß die TZ91 im jpg-Format recht stark schärft, deshalb muß man bei der Beurteilung aufpassen, ist es nun Schärfe oder Rauschen.
Da die Kompaktkameras in der Regel bei Offenblende betrieben werden, die Olympus SH2 besitzt gleich keine einstellbare Blende, kann mehr Licht nicht durch mehr aufblenden, sondern nur noch durch längere Belichtungszeiten erreicht werden. Man muß, wenn man den Einsatz der Kompaktkameras bei weniger Licht betreiben will, eher zum Stativ greifen, und da geht aber für mich dann der Vorteil der Kompaktkameras verloren.
Mit allen genannten Kompaktkameras können gute Bilder gemacht werden, wenn man den Einfluß der ISO-Empfindlichkeit konsequent berücksichtigt und die Grenzen einhält.
Dkamera.de bietet für viele Kameras Beispielbilder an, auch zu sehr ähnlichen Motiven und Bedingungen, so daß man sich zu den vorangehenden Aussagen selbst ein Bild machen kann. Eigentlich wollte ich dazu Beispiele anführen, aber der Betreiber von dkamera.de hat momentan Probleme mit der Aktualisierung seiner Webseite und konnte deshalb meiner Bitte um Freigabe bisher nicht nachkommen.
Für die Makrofähigkeit gilt der Abbildungsmaßstab abm.
abm = Bildabmessung / Gegenstandsabmessung
Je größer dieser Wert ist, desto besser ist die Makrofähigkeit einer Kamera.
In der Literatur wird davon gesprochen, daß eine Kamera makrofähig ist, wenn der Wert größer als 1/4 ist.
Das gilt für alle Brennweiten, also auch für Tele. Trotzdem ist es angebracht, von Telemakrofähigkeit zu sprechen, weil kleine Gegenstände aus etwas größerer Entfernung aufzunehmen, ein wesentlicher Gebrauchswert einer Kamera ist.
Diese Gebrauchseigenschaft, kleine Gegenstände aus möglichst großen Abständen groß abzubilden, war für mich seinerzeit das wesentliche Argument, die Olympus SH2 zu kaufen. Nicht nur wenn man beim Spaziergang in Vorgärten schöne Blumen sieht und nicht genügend nah heran gehen kann oder das Bücken etwas schwer fällt, sondern auch, wenn es sich um kleine Fluchttiere handelt.
Deshalb habe ich mich damit etwas näher beschäftigt.
Unter Verwendung der Definitionsgleichung für den Abbildungsmaßstab und der Linsengleichung kann man ableiten:
G = B * (g-f) / f für g >> f
G ≈ B * g / f mit
G Gegenstandsabmessung, also bspw. Breite des Gegenstandes, . die man sieht
B Bildabmessung, also die Chipbreite
f die Brennweite
g die Gegenstandsweite, hier der geringste Abstand der Kamera, . bei dem noch fokussiert werden kann
Zunächst verbale Interpretation:
die Gegenstandsabmessung, die man sieht, ist proportional der
Chipgröße, d. h. je kleiner der Chip ist, desto kleiner können
Gegenstände groß abgebildet werden.
Die Abhängigkeit von der Gegenstandsweite ist logisch, je weiter man vom Objekt weg ist, desto kleiner wird abgebildet und je näher man ans Objekt gehen kann, desto größer wird abgebildet.
die Gegenstandsabmessung, die man sieht, ist umgekehrt proportional
der Brennweite.
für die Gegenstandsweite ist die Brennweite eine absolute Grenze,
die mit Abstand nicht erreichbar ist.
Ich habe zu der Telemakrofähigkeit viele Tests durchgeführt.
Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Kameras hinsichtlich Telemakrofähigkeit.
Die Unterschiede zwischen der Canon und der Panasonic sind wohl nur so zu erklären, daß die Angabe bzgl. minimal möglichem Abstand von Panasonic großzügig gesehen wird, von Canon eher eng.
Aber, und darauf kommt es mir hier in diesem Beitrag besonders an, die Olympus ist bzgl. Telemakrofähigkeit mit Abstand die Beste.
Bei der Canon und bei der Panasonic versucht man mit zusätzlichen digitalen Zoomvarianten den Unterschied zu verringern, letztlich ersetzt digitaler Zoom aber optischen Zoom nicht.
Ich habe auch einmal einen Vergleich zwischen der Olympus SH2 und einer Nikon D5600 mit Zoomobjektiv Nikkor f/B 18/3.5 bis 105/5.6 durchgeführt, allerdings unter sehr bescheidenen Bedingungen in einem Fotomarkt, in dem mir verschiedene Aufnahmen freundlicherweise gestattet wurden.
Obwohl für das Nikkorobjektiv bei Tele als Mindestabstand 450 mm genannt werden, also etwa wie für die Olympus, ist der Abbildungsmaßstab etwa 3 mal kleiner, d. h. ein bestimmtes Objekt wird 3 mal kleiner abgebildet.
Die Größenunterschiede zwischen den Kameras sind beträchtlich, und die Nikon D5600 ist noch nicht einmal eine Kleinbildkamera.
Man sieht, daß die Kompaktkamera fast 3 mal so groß abbildet wie die Mittelformatkamera. Die Abschätzungen erheben keinen Anspruch auf Exaktheit, bestätigen aber die Abhängigkeiten in der Tendenz.
Die Superzoomkameras ermöglichen auch eine gute Betätigung im Makrobereich mit verhältnismäßig einfachen Mitteln.
Die Superzoomkameras haben mit ihren kleinen Chips deutliche Vorteile gegenüber Mittelformatkameras und erst recht gegenüber Kleinbildkameras. Für den Nahbereich ist die Olympus besonders geeignet.